Äpfel, Birnen und Burger
Man sollte meinen, dass die Not, permanent Positivmeldungen verbreiten zu müssen, bei Axel Springer geringer geworden ist, seit der Konzern sich von der Börse zurückgezogen hat. Was das Unternehmen motiviert hat, die Meldung 'Eine Million Digital-Abos – Rekordwert' herauszuposaunen, ist rätselhaft. Die Vermessung der Paid Content-Welt in der Einheit Digitalabonnentenmenge ist schon dann ein Zusammenzählen von Äpfeln und Birnen, wenn nur ein einziges Medium über sein Geschäft berichtet. Die über 7Mio Abonnenten der New York Times umfassen bekanntermaßen Abos journalistischer Angebote, Abos eines Kreuzworträtselproduktes und Abos einer Kochrezepte-Plattform. Das ist keine homogene Menge, die mit nur 1 Zahl zu fassen ist. Die rund 540.000 Bildplus-Abonnenten dürften zwischen 99Cent und 13€ pro Monat bezahlen. Welt-Abonnenten lesen entweder gratis oder sie bezahlen bis 20€. Allein diese beiden deutschen Springer-Marken umfassen also Angebote, die preislich um 2000% Prozent auseinanderliegen. Springers B2B-Angebot Politico EU soll seine Abos im Schnitt (!) für etliche tausend Euros verkaufen. Öffentlich nennt der Anbieter gar keinen Preis. Man addiere E-Marketer-Abos, Business Insider-Abos und Abos des Plus-Angebotes von 'Gründerszene' hinzu und dann landet man also bei einer Gesamtzahl von größer