Blick zurück in die Zukunft: Fit for Future? Im Grossovertrieb wird kein Stein auf dem anderen bleiben.
Vor einem Jahr dokumentierten wir ausführlich den über zwei öffentliche Reden ausgetragenen Streit zwischen der Verlagsseite (vertreten von Bauer-Manager Ingo Klinge) und Grossoverbandschef Frank Nolte. Solche zwei Reden gab es nun wieder. Nur dass eine der beiden Seiten diesmal den Streit verweigerte. Nachdem Bauer-Vertriebschef Mark Schrader zuletzt auf äußerst polemische Weise weitreichende Forderungen an die Unternehmen des Pressegrosso formuliert hatte (vgl. Schlusskommentar der letzten Ausgabe), hätte man – wie im Vorjahr – eine vergleichbar deutliche Antwort des scheidenden Vorsitzenden des Gesamtverbandes Pressegrosso, Frank Nolte, im Rahmen seiner Eröffnungsrede zur Jahrestagung seines Verbandes am 12. September in Wiesbaden erwarten können. Die blieb aber aus. Abgesehen von einer höchst diplomatischen Zurechtweisung ("nicht hilfreiche maritime Metaphern") signalisierte er vor allem Gesprächsbereitschaft. Klare Absagen an auch nur eine der Forderungen Schraders blieben aus. "Lassen Sie uns ein neues Bündnis schließen. Ein nationales Bündnis, das den Pressevertrieb moderner, effizienter und zukunftsfest macht", war Noltes wesentliche Reaktion auf die von Schrader vorgetragenen Forderungen. "Ein Bündnis" – das klingt nach einer die Systemorganisation bewahrenden, vielleicht sogar heimeligen Konstruktion. Es ist aber eventuell auch schlicht ein Ausdruck der