Der Rubikon ist überschritten – Verlage stricken sich ein neues Grossosystem

Ende September veranstaltete der Gesamtverband Pressegrosso seine traditionsreiche Jahrestagung. Es dürfte die letzte in dieser Form gewesen sein. Denn das deutsche Pressevertriebssystem mit verlagsunabhängigen Großhandelsfirmen, die selbstbewusst eine Scharnierfunktion zwischen Verlagen und Einzelhändlern wahrnehmen, ist je nach Blickwinkel morsch und brüchig (zu teuer, innovationlangsam und nicht reformierbar) oder von der Verlagsseite seit Jahren sturmreif geschossen worden und wird nun fallen. Die Verlagsseite ist derzeit vor allem über die elf unter dem Label 'Fit for Future' zusammengeschlossenen Verlage aktiv. Weil sich darunter kleine und große Zeitschriftenverlage und auch Tageszeitungen befinden, reklamiert diese Allianz für sich, im Bereich des Einzelvertriebs von Presseprodukten die Interessen der gesamten Verlagsseite zu vertreten. Diese Interessen sieht die Allianz durch die seit Jahren stark rückläufigen Trends bei den Absatzzahlen, den Umsätzen und den Verkaufsstellen bedroht. Es brauche massive Veränderungen in der Zusammenarbeit von Grosso, Verlagen und Einzelhandel, gar die "Entwicklung eines neuen Modells des Pressevertriebs … um den Zusammenbruch des Systems zu vermeiden". Neu und akut ist nun, dass die Allianz-Verlage nicht mehr darauf hinarbeiten, dieses neue Modell gemeinsam mit dem Verband der Grossounternehmen zu entwickeln. Stattdessen

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Pressehandel

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