Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, seit Jahren werben Verlage weltweit um mehr gesetzliche Regulierung für die Internetriesen. Datenschutz, Leistungsschutz, Steuergerechtigkeit sind nur einige der Themen, die dabei eine Rolle spielen. Nicht immer ist die Position der Verlage unangreifbar. Was unangreifbar sein muss, das ist allerdings das geltende Recht. Die 'Steuergestaltung' von Apple und Google mag eine moralische Frage sein. Dass Apple und Google den Mehrwertsteuervorteil ignorieren, den Presse und Bücher in vielen Ländern genießen, ist definitiv inakzeptabel. Sie berechnen einen falschen, nämlich den regulären Mehrwertsteuersatz. Es geht dabei 'nur' um überschaubare Millionensummen. Bei kleinen Verlagen um die Portokasse. Darum drängt das Thema kaufmännisch nicht. Aber aus prinzipiellen Erwägungen heraus meine ich, dass die Verlagsverbände hier sehr viel lauter aufschreien sollten. Mehr dazu ab Seite 25. In der letzten Ausgabe habe ich zahlreiche Erfolgsbeispiele für die Monetarisierung mit freiwilligen Bezahlungen vorgestellt. Ausgerechnet der weltweit bekannteste Musterfall dieser Bezahlstrategie, der Guardian, setzt aber längst sehr stark auch auf nicht-freiwilliges Bezahlen. Das habe ich vor einem Jahr schon diagnostiziert. Es bestätigt sich nun (ab S.5). Ebenfalls vor einem Jahr hatte ich ein Projekt vorgestellt,

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