Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

es besteht Konsens, dass gedruckte Zeitungen in immer mehr Regionen Deutschlands nicht mehr wirtschaftlich tragfähig erscheinen können. Darum haben im letzten Jahr bei den deutschen Zeitungsverlagen kaum andere Themen so viel Aufmerksamkeit erhalten, wie Funkes gescheiterter Versuch, seine Printabonnenten im thüringischen Greiz für das E-Paper zu gewinnen und Madsacks möglicherweise erfolgreiche Digitalisierung in der Region Prignitz.

In beiden Fällen haben die Verlage immense Ressourcen auf die Gewinnung der Printleser für digitale Formate verwendet. Immense Ressourcen hat auch die Arkansas Democrat Gazette auf das gleiche Thema verwendet. Nur mit dem Unterschied, dass sie das schon vor fünf Jahren getan hat und mit großflächigem Erfolg. Es ist mir ein Rätsel, warum diese Geschichte, über die ich mehrfach berichtet habe und die ich ab Seite 3 noch einmal aktualisiere, nicht mehr Nachahmer gefunden hat.

Ende letzten Jahres ist mir ein eigentlich vertrauliches BenchmarkingDokument des Paywalldienstleisters Poool in die Hände gefallen. Die wichtigsten Kennzahlen daraus stelle ich ab Seite 22 vor. Und weil wir ohnehin im Rahmen der Recherchen für einen Bericht zum Projekt DRIVE in der kommenden Ausgabe in gutem Kontakt standen, haben mir die Berater von Schickler vergleichbare Werte deutschsprachiger Zeitungsmedien zur Verfügung gestellt, die ich im Anschluss ab Seite 26 vorstelle.

Im Daten Cockpit auf Seite 10 zeige ich unter anderem, dass nur 16% aller im Dezember neu angekündigten Presseobjekte an einem Mittwoch oder Donnerstag erscheinen. Bis August erschienen etwa die Hälfte aller neuen Objekte an diesen beiden Wochentagen. Warum das so ist, lesen Sie auf Seite 15.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und einen verkaufsstarken Monat.

Markus Schöberl, Herausgeber pv digest

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