Focus freitags statt samstags = +15% Verkauf? Über die EVT-Jonglage im Zeitschriftenvertrieb

Eine der aufwändigsten und darum auch aufmerksamkeitsstärksten Maßnahmen, mit denen Zeitschriften-Vertriebsleiter sich versuchsweise den Negativtrends beim Verkauf gedruckter Presse entgegenstellen können, ist die Verlegung des Erscheinungstages. Viele prominente Titel haben diesen Hebel schon ein- oder auch mehrmals in Bewegung gesetzt. Spiegel und Focus wechselten 2015 von Montag auf den Samstag, die Wirtschaftswoche auf den Freitag, ebenso die Schweizer Illustrierte vom Montag auf den Freitag. Österreichs Nachrichtenmagazin Profil wechselte damals auf den Samstag, erschien vorher allerdings donnerstags. 2017 folgte dem der Wettbewerber News. 2018 verlegte Axel Springer den Erscheinungstag der wöchentlichen Auto Bild vom Freitag auf den Donnerstag und den der vierzehntäglichen Computer Bild vom Samstag auf den Freitag. Wir haben diese Schritte und deren Folgen ausführlich in den Ausgaben #2/2016 und #5/2019 analysiert. In den meisten Fällen haben wir den Effekt dieser Umstellungen für nicht sehr groß befunden. Insbesondere, wenn man eine etwas längerfristige Perspektive wählt statt Verkaufseffekte unmittelbar im Anschluss an die Umstellungen, die immer durch ungewöhnlich intensive Kommunikation mit dem Handel und nicht selten auch mit Werbemaßnahmen begleitet wurden und darum mindestens kurzfristig zwar oft nachfolgende Verkaufssteigerungen vorzeigen

Schlagworte

Pressehandel

Themengebiete

Handel und Absatzwege