Gratis heißt nicht umsonst

Einige Großkopferte der Verlagswelt hyperventilieren derzeit beim Thema Gratis. Sie ereifern sich angelegentlich eines Angebotes von Gruner+Jahr, das Nutzern im Tausch gegen eine Registrierung für begrenzte Zeit kostenfrei den Zugriff auf die digitalen Ausgaben aller Zeitschriften und Plus-Angebote des Verlages ermöglicht. Die halbe Branche versuche "den Hamburger Verlag zur Räson zu rufen" berichtete Horizont. Zu den am stärksten Erregten gehören auch Manager, deren Häuser über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg erfolgreiche Geschäftsmodelle darauf aufgebaut haben, die Abos gedruckter Zeitschriften de facto zu verschenken (Stichwort Bargeldprämien). Die überzeugte Betreiber von Klickschleudergratiswebsites sind. Oder die Digitalabos anbieten, die nur gerade so eben den Schwellenwert zu nicht mehr gratis überschreiten. Darum ist die vorgetragene Empörung wohlfeil. Sie ist auch deswegen nicht gerechtfertigt, weil intelligent gesteuerte Gratisangebote die notwendigen Reichweiten für hochrentable Folgeverkäufe herstellen können. Die erfolgreichsten Paid Content-Angebote im deutschen Markt haben lange Jahre vor der Einrichtung einer Paywall über ihr Gratisangebot den nunmehr großen Erfolg ebendieser Paywall vorbereitet. Dass das bei Zeit, Spiegel, FAZ et al nicht immer nur schlaue Strategie war, sondern oft genug auch fehlende Traute, tut der Tatsache, dass

Themengebiete

letzte Worte