Zeitungen bei Readly: Dammbruch oder Durchbruch?

Axel Springer bietet seine umsatzstärksten Produkte im Publikumsmarkt, die Tageszeitungen Bild und Welt, bei Readly an. Das ist mehr als eine Randnotiz. Das setzt ein Ausrufezeichen. Keine Zeitung in Deutschland hat durch einen möglichen Wechsel von bisher bezahlenden Printlesern zu Nutzern des Flatrateangebotes mehr Umsatz zu verlieren als Bild. Keine Tageszeitung in Deutschland ist schon so lange so digital orientiert, wie Springers nationaler Qualitätstitel Die Welt. Für die Bild Zeitung könnte man der These folgen, dass es zwischen dem typischen Printkäufer und einem typischen Readly-Nutzer so wenig Überschneidung gibt, dass Kannibalisierung kein Thema sein dürfte. Für die Welt fällt diese Argumentation schon deutlich weniger überzeugend aus. Warum lässt sich Springer auf dieses Wagnis ein? Dafür gibt es nur eine Erklärung: die Erlöse aus der Zusammenarbeit mit Readly bei den Zeitschriftentiteln fallen so erheblich aus, dass man der Verlockung, dieses Umsatzpotenzial auch für die Tagestitel zu erschließen, nicht widerstehen konnte. Dabei kann es nur so sein, dass Springer der Logik folgt, dass Readly-Umsätze reine Zusatz-Umsätze sind. Denn die Bild-Vertriebsumsätze liegen jährlich immer noch bei fast einer halben Milliarde Euro (zu Endkundenpreisen

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