‘Market Based Pricing’: über die Erfahrungen deutscher Tageszeitungen mit differenzierten Abopreisen

Seit spätestens Ende 2017 sind Experimente mit zielgruppenspezifischen Abopreisen eines der 'heißesten' Themen in deutschen Zeitungshäusern. In einem Interview mit dem DNV sagte der damalige DuMont-Vertriebschef und heutige Geschäftsführer Carsten Groß im Oktober 2017: "Preise sind im Marketing-Mix einer der stärksten Hebel, die wir einsetzen können." Das hatten die Verlage zwar auch damals schon seit vielen Jahren erkannt und berücksichtigt. Allerdings nur in eine Richtung. Die Preise für Tageszeitungen steigen seit langem deutlich schneller als die Kosten der allgemeinen Lebenshaltung. "Es entwickelt sich insbesondere für die Abonnenten der gedruckten Ausgabe eine Kosten-Nutzen-Schere, die immer weiter auseinander geht", meinte Groß Kollege bei der Sächsischen Zeitung, Nikolaus von der Hagen, damals an gleicher Stelle. These: auf dem aktuellen Preisniveau sind Zeitungsabos für Neukunden zu teuer Jan Janßen, Vorstandsmitglied beim Beratungsunternehmen Arkwright Consulting, sieht das ähnlich. Abonnenten seien in Marktforschungsbefragungen regelmäßig nicht in der Lage, den korrekten Preis ihres Abos zu erinnern. Aber während sie früher den Preis ihres Abos regelmäßig unterschätzten, griffen sie heute eher zu hoch, wenn sie gebeten werden, den Abopreis aus der Erinnerung heraus zu benennen. Während die Preis-Unkenntnis

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