Nicht sauber sondern rein

... beziehungsweise 'Pur' heißt ein Abo, das Werbefreiheit und Trackingfreiheit verspricht. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man auf den Webseiten des Heise Verlags, des Kölner Stadt-Anzeigers oder beim Spiegel werbefrei lesen will; ob man sich wünscht, bei Zeit Online oder bei Standard.at nicht von den Datenspionen verfolgt zu werden. Obwohl Werbefrei-Abos ein sehr junges und noch selteneres Phänomen sind, heißen sie doch immer gleich: Pur-Abo. Dabei ist es ja nicht so, als wäre die deutsche Sprache arm an ähnlich geeigneten kurzen Eigenschaftswörtern: frei, sauber, rein. Oder auf Denglisch: free, clean. Es ist auch nicht so, dass sich die Verlage bisher damit hervorgetan hätten, gleiche Angebote einheitlich zu benennen. Sowohl kostenlose als auch bezahlpflichtige, sich selbst verlängernde und automatisch endende, zwei Wochen, drei Ausgaben, einen Monat oder ein Vierteljahr lange Ausprobier-Angebote heißen einmal Mini Abo, ein andermal Probeabo, dort Kurzabo und hier, bei pv digest, Kennenlernenabo. Aber werbefrei heißt immer 'Pur'. Und bezahlpflichtig heißt bei digitalen Presseangeboten fast immer 'Plus'. Bezahlpflichtige Angebote bei Social Media-Plattformen greifen eine Schublade höher: 'Super' statt nur 'Plus'. Bezahlende Abonnenten bei YouTube oder Twitch heißen

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