Preisgestaltung Tageszeitungen: ist das Fass nun übergelaufen?

"Jetzt haben wir es überrissen. Mit der letzten Preiserhöhung haben wir es übertrieben". Diesen Satz oder Varianten dazu haben wir in vergangenen Jahren x-mal gehört. Denn trotz aller Analytik und Preisforschung erleben die meisten Verlage die Wirkungen einer Preisanhebung als Überraschung. Bisher in aller Regel als eine positive Überraschung. Praktisch alle typischen Preisanhebungen erfolgten bisher unter den besorgten Blicken der Auflagenverantwortlichen und resultierten in einer großen Zufriedenheit der Gesamtverantwortlichen. Abokündigungen und Minderverkäufe im Einzelvertrieb hielten sich gegenüber den Steigerungen der Vertriebserlöse in akzeptablem, oft sogar überraschend geringem Rahmen. Nichtsdestotrotz hatten viele Vertriebsbeteiligte (sowohl in Verlagen wie auch im Grosso) immer wieder einmal den subjektiven Eindruck, dass die Verkaufseinbrüche in Folge einer Preisanhebung 'diesmal' überdeutlich ausfielen. Nachdem sich diese Unkenrufe unserer Wahrnehmung nach zuletzt auffällig häufen, haben wir die langfristigen Trends in einer Grafik aufbereitet. Und die ist nicht geeignet, der These zu widersprechen, dass die (noch einmal signifikant ambitionierteren) Preisanhebungen des letzten Jahres übergroße Auswirkungen auf die Absätze gehabt hätten. Gegenüber Vorjahr fiel die durchschnittliche Preiserhöhung 2022 bei Tageszeitungen mit +14% gleich um zwei Prozentpunkte höher aus als im Jahr

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Churn Pricing

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Analysen und Daten