Readly: Bisher wie gehabt. Bald alles anders?
Readlys Quartalsbericht über die ersten drei Monate dieses Jahres ist überraschungsfrei. Nicht überraschend ist, dass der Dienst auf Kosten der Kundengewinnung erneut rentabel gewirtschaftet hat. Nicht überraschend ist, dass das zarte Abowachstum, das in den drei Monaten zuvor einen länger währenden Abwärtstrend unterbrochen hatte, nun wieder in einen Rückgang umgekehrt ist. Aber kurz nach dem Quartalsbericht überraschte der Flatrate-Anbieter mit einer Bekanntgabe, die wenigstens für Skandinavien eine Überlebensperspektive aufzeigt. Readly wird seinem Hauptgesellschafter Bonnier die gerade einmal ein Jahr alte schwedische Flatrate-App Arcy abkaufen (vorbehaltlich der wohl sicheren Zustimmung von Readlys Aktionärsversammlung am 14. Mai). Arcy hat laut Pressemitteilung 11.600 eigene Abonnenten, denen es Zugang zu rund 100 digitalen Bonnier Magazinen verschafft. Darüber hinaus ist Arcy die Basis für die im Rahmen von +Allt, dem landesweiten Flatrateprogramm der Bonnier Tagezeitungen, angebotenen Magazin-E-Paper. +Allt wiederum zählt mittlerweile 900.000 Abonnenten und ist für Arcy das wichtigere dieser beiden Geschäftsfelder. Readly bezahlt für Arcy nicht mit Geld, sondern mit gut 22Mio neu ausgegebenen Aktien. Das führt dazu, dass Bonnier nach Abschluss der Transaktion seinem Ziel, Readly vollständig zu übernehmen, ein gutes Stück näherkommt.