Riders on the Storm

Wenn Sie bei dieser Überschrift an die Rockband The Doors denken, dann sind Sie – Entschuldigung bitte, aber so viel Ehrlichkeit muss sein – höchstwahrscheinlich ein alter weißer Mann oder eine alte weiße Frau. Junge Menschen denken bei 'Riders' eher an Lebensmittelboten, an Cerealien-Zusteller. Der (hochdefizitäre) Onlinelebensmittelhändler Gorillas nennt seine prekär beschäftigten Fahrrad-Auslieferfahrer 'Rider'. Genau wie Zeitungsboten müssen die bei Wind&Wetter und oft auch zu unkomfortablen Tageszeiten ihrer Arbeit im Freien nachgehen. Bei Schlechtwetter dann als 'Riders on the Storm'. Aber eben nicht als 'Zusteller im Sturm'. Wenn Gorillas sie schon nicht anständig anstellt, dann verschafft es ihnen wenigstens ein cooles Selbstbild. Ein neues Label für den Job des Zeitungszustellers würde sicher nicht die großen Probleme auflösen, die Tageszeitungen damit haben, ihre Privathaushaltslogistik zu organisieren. Aber vielleicht fänden sich unter der Bezeichnung 'Delivery Heroes' (kleiner Scherz, dieser Begriff ist natürlich schon besetzt, ebenfalls von der Nahrungszustellbranche), 'Inform Walker' oder 'Carriers for Democracy' ein paar mehr junge Menschen, die sich Wind&Wetter entgegenstellen, um älteren Menschen eine Art ausgedrucktes 'Best of Internet' nach Hause zu tragen. Der Zeitschriftenverlegerverband VDZ hat vor einigen

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