In China ist ein, … nein, sind zwei Säcke Reis umgefallen

Journalismuskritik ist eigentlich kein Thema für pv digest. Aber nachdem wir immer häufiger darüber berichten, welchen großen und messbaren Einfluss redaktionelle Entscheidungen auf den Erfolg im Lesermarkt haben, möchten wir uns zu diesem Thema doch einmal Luft verschaffen. In den 2 Tagen nach den Ereignissen rund um das Capitol in Washington verschafften 'Qualitätsmedien' weltweit den umstrittenen Social Media maximale Aufmerksamkeit mit folgender Abfolge von top platzierten Schlagzeilen: Trump Account gesperrt für 12 Stunden Trump Account gesperrt für 24 Stunden Trump Account gesperrt bis zum Ende der Präsidentschaft Wir wollen nicht in Abrede stellen, dass Twitters Stummschalten von Donald Trump ein berichtenswertes und zu kommentierendes Ereignis ist. Aber drei große, sich lediglich in der Befristung unterscheidende Headlines weit oben auf der Startseite eines journalistischen Angebotes innerhalb von nicht einmal 48 Stunden sind zu viel. Sie sind die Folge einer übermäßigen Priorisierung von Aktualität gegenüber anderen Nachrichtenwerten. Sie erzeugen eine Erregungsspirale. Sie sind PR für Twitter, das doch zumindest hierzulande keine große öffentliche Rolle spielt. Wie kommt es zu so etwas? Die Ursache ist eine Mischung aus Herdenverhalten (alle machen das so),

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