Wie der Tagesspiegel die Sonntagsausgabe mit Erfolg gestrichen hat
"Nun auch in Deutschland: nicht-tägliche Tageszeitungen", hatten wir im Dezember unseren Bericht über das Streichen der Printausgaben an Montagen bei der Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth (HCSB) überschrieben. Die HCSB ist damit in Deutschland Pionier einer Strategie, die in den USA und in Skandinavien mittlerweile hundertfach praktiziert wird: Tageszeitungen nicht mehr täglich gedruckt erscheinen lassen. "Was für uns nicht zählt: der Tagesspiegel, der im April die Sonntagsausgabe gestrichen hat, weil eine sonntägliche Erscheinung ohnehin eine Ausnahme war", haben wir in diesem Bericht auch vermerkt. Letzteres ist zutreffend. Aber dennoch ist auch das Streichen der Printausgabe am Sonntag eine Fallstudie, von der man lernen kann. Vor allem einmal mehr, dass die 'Zwangsdigitalisierung' durch die Einstellung von Print in Verbindung mit einem attraktiven digitalen Angebot für die vorher Nur-Print-Nutzer funktionieren kann. Sogar sehr gut, wenn man Caspar Seibert, Verlagsleiter Marketing und Vertrieb beim Tagesspiegel, folgt. Denn nur rund 300 der fast 40.000 Printabonnenten des Tagesspiegel hätten ihr Abo mit Verweis auf das Streichen der gedruckten Sonntagsausgabe gekündigt, sagt Seibert. Selbst wenn weitere Abos ohne expliziten Bezug auf die Maßnahme beendet worden sein