Zum aktuellen Stand bei PUR-Abos und der erstaunliche Erfolg von Contentpass
Es ist gerade einmal viereinhalb Jahre her, dass die österreichische Tageszeitung Der Standard, die immer schon ein Digitalvorreiter war, das PUR-Abo erfunden hat. Mit diesem Angebot wollte der Standard vor allem eine Lösung für seine zahlreichen werbeblockierenden Leser schaffen. Denn die Website war damals komplett gratis nutzbar. Gleichzeitig zeichnete sich die Leserschaft durch einen sehr hohen Anteil datenschutzorientierter und an Anonymität interessierter Nutzer aus, weswegen der Standard überdurchschnittlich unter Adblockern litt. Auf den Appell an die Adblockernutzer, freiwillig zu bezahlen ("Fair Use-Abo"), hatten zu wenige der Werbeverweigerer reagiert. Mit dem PUR-Abo schaffte der Standard eine bezahlpflichtige Alternative zu Werbeeinblendungen und vor allem auch zum in seinem Nutzerkreis oft sehr kritisch betrachteten Tracking. Damit hat der Standard im deutschen Sprachraum die am schnellsten adaptierte, sich großflächig verbreitendste Aboform geschaffen. Nachdem Anfang 2020 Der Spiegel und Die Zeit dem österreichischen Vorbild gefolgt sind, sind PUR-Abos heute ein alltägliches Phänomen nicht nur auf Pressewebsites. Die Motivation hinter diesem PUR-Boom ist allerdings meistens eine andere. Weniger die Forderung der Nutzer nach Tracking- und Werbefreiheit oder die Phantasie, auf diesem Weg relevante Aboerlöse zu generieren