Draußen gibt’s nur Kännchen

Die Generation Starbucks dürfte sich an diese ehemals eiserne Regel nicht mehr erinnern. Darum eine kleine Einführung in die Außengastronomie vor Coffe-to-go: Wer in einem Café draußensitzen und Kaffee trinken wollte, der hatte dort die Auswahl zwischen den Spezialitäten Filterkaffe und Filterkaffe ohne Coffein. Serviert wurde ausschließlich in der Größe 'Grande', die allerdings, nach dem Pappbecher-Vorläufer benannt, 'Kännchen' hieß. Die Vertriebsstrategie dahinter zielte auf Umsatzoptimierung bei einem der rentabelsten Produkte der Wirtschaftsgeschichte. So etwas lassen Kunden so lange mit sich machen, solange sie keine Alternative haben. Und Unternehmen werden so etwas praktizieren, so lange sie keinen Grund sehen, ihre Angebotspalette zu verbreitern. Der Haken daran ist: es kommen andere Unternehmen, die den Kunden mehr Auswahl bei Produkten, Leistung, Servicequalität und beim Preis anbieten. Die Kunden finden das gut, wechseln den Anbieter (so lange sie im Kopf noch flexibel genug sind, ein besseres Angebot einem altbekannten Angebot vorzuziehen) und stürzen die Etablierten in eine Krise, in der sie den 'disruptiven' Wettbewerbern hinterherhecheln. An was erinnert uns das wohl? Natürlich an die in Verlagskreisen beliebte Strategie, digitalen Journalismus nur in Form von

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