Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist lang her, dass ich zuletzt so viel Zeit und Energie auf ein Print-Thema verwendet habe – noch dazu eines aus der Zeitschriftenwelt – wie diesmal bei der Recherche zum Thema ‘Verkaufsstopp für das Compact-Magazin’. Nicht nur, weil ich dazu sehr viele Betroffene kontaktiert habe. Und auch nicht nur, weil ich mir die fast 400 Seiten des Verfassungsschutzberichtes teils im Detail angesehen habe. Sondern auch, weil es mir schwergefallen ist, mit dem Dilemma zwischen emotionaler Zuneigung zur Bekämpfung rechter Hetze und professioneller Distanz dazu umzugehen. Das auf Distanz gehen ist mir dadurch etwas leichter gefallen, dass die vermeintlich Guten in dieser Geschichte teils unangenehm durch doppelzüngiges Agieren und/oder nichtvorhandene Gesprächsbereitschaft auffallen. Wer und was entscheidet darüber, welche Presseprodukte in Deutschland wo verkauft werden können? Das ist die grundsätzliche Frage hinter der Geschichte ab Seite 12 und diese Frage sollte auch alle Leser interessieren, die mit dem Verkauf gedruckter Produkte sonst gar nichts mehr zu tun haben.

Ich wünsche Ihnen einen guten und verkaufsstarken Monat.

Markus Schöberl, Herausgeber pv digest

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