Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, 'Unsere Leser wollen unbedingt auf Papier lesen, denen müssen wir mit digitalen Produkten nicht kommen' – diesen Satz habe ich aus Lokalzeitungsverlagen gefühlt 100x gehört. Er hat mich nie überzeugt. Aber tatsächlich fehlen unserer Branche überzeugende Erfolgsgeschichten, die das Gegenteil erzählen. Eine solche Geschichte habe ich nun gefunden und erzähle sie ab der nächsten Seite. Und auf Seite neun finden sie gleich noch einen Bericht über eine mit Paid Content sehr erfolgreiche Lokalzeitung aus den USA. Hier ist besonders das sehr preisaggressive, langlaufende Probeangebot ein Aspekt, den intensiv zu testen ich Ihnen ans Herz legen möchte. Einige wichtige Themen habe ich auch in der Printwelt identifiziert. Leider keine schönen. Der deutsche Erfolgsverleger Sebastian Raatz hat seinen Bookazines-Verlag an einen Konzern verkauft (S.10), Hipster-Verleger und Distripress-Präsident Tyler Brûlé ist zwar ein Fan von Luxus-Presse-Geschäften. Aber wie so ein Konzept großflächig aufgehen soll, das hat er auch noch nicht herausgefunden (S. 15f). Und – das ist wirklich für alle deutschen Verlage ein wichtiges Thema – die Finanzbehörden stellen die langjährige Mehrwertsteuer-Praxis bei Gratisgeschenken und, wirklich grotesk, in einem

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