Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

was ich an meinem Beruf am meisten liebe, das sind die vielen Begegnungen mit schlauen Menschen, mit originellen Produktkonzepten, mit kleinen, aber erfolgreichen oder auch mit großen, mit kleinen Dingen erfolgreichen Unternehmen.

Was ich Ihnen auf den folgenden Seiten vorstelle, ist ein 3köpfiges Unternehmen, das so schnell wächst wie selten eines, über das ich je berichtet habe, und das außerdem ein Vorbild sein kann für viele viel größere Unternehmungen mindestens aus dem Bereich der Fachmedien.

Wenn mich mein Berufsweg nicht zunächst ins Management geführt und nun, seit bald 10 Jahren (mit der nächsten Ausgabe feiert pv digest seinen 10. Geburtstag!) zum Publisher eines Fachinformationsdienstes gemacht hätte, dann wäre ich wahrscheinlich Wissenschaftler geworden. Meine Liebe für Zahlen&Daten dürfte regelmäßigen Lesern nicht unbemerkt geblieben sein. Mit empirischer Sozialforschung kenne ich mich recht gut aus. Und gerade darum bin ich äußerst irritiert darüber, mit welcher Selbstsicherheit einige Kommunikationswissenschaftler verkünden, herausgefunden zu haben, dass die Zukunft der Digitalpressewirtschaft in einer 10€-Flatrate liegen soll. Darüber ärgere ich mich nicht nur, sondern ich halte es auch für gefährlich, weil die Politik dieser Botschaft Gehör schenken könnte. Apropos Politik: dass die Studie samt zugehöriger PR aus Rundfunkgebühren bezahlt wurde, das ist noch das i-Tüpfelchen auf diesem Thema, das ich ab Seite 25 ausführlich vorstelle.

Zur Zukunft jedes Digitalpressemediums gehört das Erreichen des jeweiligen Wachstumsdeckels. Erfolgreiche Publisher haben vorher die Schwelle zur Tragfähigkeit überschritten. Aber auch sie brauchen eine Plan für die dann folgende Phase. Das französische Mediapart wird hier zum zweiten Mal zum Branchenleuchtturm (S.13).

Ich wünsche Ihnen einen guten und verkaufsstarken Monat.

Markus Schöberl, Herausgeber pv digest

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