Für Paid Content deutscher Pressemedien bezahlen Leser über 700Mio€ jährlich
(12.1.2021)
Die Paid Content-Umsätze deutscher Pressemedien mit digitalem Publikumsjournalismus sind in den vergangenen 12 Monaten um ein Drittel gewachsen. Auf dem aktuellen Niveau erzielen deutsche Publisher mit ihren E-Paper, Paywall- und App-Angeboten jährlich mehr als 700 Millionen Euro Umsatz. Das ist das Ergebnis der jüngsten Markteinschätzung von pv digest.
Plus 33% zum Vorjahr entsprechen einem Umsatzwachstum von 176Mio€. Dieser Zuwachs beruht vor allem auf Mengensteigerungen. 2020 haben einige Titel, die vorher noch ausschließlich gratis nutzbare Websites betrieben hatten, eine Paywall eingerichtet. Die Absatzmengen für reine E-Paper-Abos und auch für zusätzlich zu einem Printabo verkaufte E-Paper sind gestiegen. Und branchenweit dürfte sich die Anzahl der Abos für den Zugriff auf Inhalte hinter einer Web-Paywall mehr als verdoppelt haben – nicht zuletzt dank des vielfach thematisierten ‘Corona-Booms’.
Von jährlich 702Mio€ Umsatz mit Paid Content-Angeboten entfällt nach wir vor weniger als ein Drittel auf Angebote von Zeitschriftenverlagen bzw. zeitschriftenähnlichen, das heißt nicht tagesaktuellen Digital-only-Angeboten. Immerhin ist dieser Anteil aber um 2%-Punkte gewachsen. Ein knappes Fünftel der Gesamtsumme resultiert aus den Bezahlangeboten der überregionalen Tageszeitungen außer Bild. Bild allein dürfte mittlerweile über 40Mio€ jährlichen Endkundenumsatz mit seinen digitalen Bezahlangeboten erwirtschaften, rund 6% des gesamten Paid Content-Umsatzes in Deutschland. Der Anteil von Bild an den gesamten Paid Content-Umsätzen hat sich damit nicht verändert.
Methodischer Hinweis: Wie auch in den vorangegangenen Erhebungen sind die Umsatzwerte als fiktive Jahreswerte zu lesen, die sich aus den mit Datenstand November bekannten Umsätzen eines durchschnittlichen aktuellen Monats errechnen. [Eine solche Kennzahl ist für schnell wachsende Märkte sinnvoll. Im Startup-Bereich ist sie unter dem Begriff ‘Run Rate’ verbreitet.]
Weitere Informationen zur Erhebungsmethode und weitere Analysen zu den Bewegungen im Markt unterhalb dieser Gesamtsummen finden Sie in pv digest #1/2021.
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