Time-Walls sind eine selten genutzte Paywall-Variante. Zu Recht?

In der letzten Ausgabe haben wir im Rahmen unseres Ausschöpfungs-Benchmarks erneut festgestellt, dass Metered Paywalls möglicherweise erfolgreicher dabei sind, die digitale Reichweite (Visits) auszuschöpfen, d.h. in bezahlende Leser umzuwandeln, als Freemium-Paywalls. Das wäre deswegen ein bemerkenswertes Learning, weil diese beiden Paywallmodelle die gleiche Monetarisierungsstrategie verfolgen können, nämlich ein ausbalanciertes Verhältnis von Werbeerlösen und Paid Content. Es gibt noch ein drittes Paywallmodell, das dieser Strategie dienen kann: sogenannte Time-Walls. Die gibt es in unterschiedlichen Varianten, aber die vielleicht interessanteste dieser Varianten hat 2017 das schwedische Verlagshaus Mittmedia auf den 22 Websites seiner Zeitungen eingeführt, und seit Mitte 2019 findet sich dieses Modell auch auf den Websites des Madsack-Konzerns. Die Mittmedia/Madsack-Paywalls kombinieren das Freemium-Modell mit einer Zeit-Komponente. Eigentlich bezahlpflichtige Inhalte werden in den ersten 60 Minuten nach der Veröffentlichung jedermann gratis zur Verfügung gestellt. Erst danach wandern sie hinter die Paywall und sind nur noch für Abonnenten nutzbar. Die Idee hinter dieser Paywallvariante ist es, einen Motivator für Nichtzahler zu schaffen, die Website häufiger aufzurufen. Das erhöht die vermarktbare Werbereichweite und schafft eventuell gleichzeitig eine Nutzungsgewohnheit, die die spätere Konvertierung in ein