Für den digitalen Vertriebserfolg verzichtet Oberpfalzmedien auf einen Vertriebsleiter

Wenn Regional- und Lokalzeitungen im deutschen Sprachraum nach Inspirationen für die erfolgreiche Entwicklung des digitalen Lesermarktes suchen, dann sollten sie zunehmend nicht mehr nach New York, Oslo, Stockholm, Berlin oder Hamburg schauen, sondern in die oft übersehene Provinz. Das hat unsere Fallstudie zum Digitalisierungserfolg der Ibbenbürener Volkszeitung in der November-Ausgabe gezeigt. Und das zeigt auch ein Blick in die Oberpfalz, in der die Metropolen Regensburg, Amberg oder Weiden heißen und die maßgeblichen Tagestitel außerhalb Regensburgs (Der Neue Tag, Amberger Zeitung, Sulzbach-Rosenberger Zeitung) zusammen keine 70.000 Exemplare verkaufen. Der Verlag hinter diesen drei Zeitungen heißt Oberpfalz Medien. Der publiziert seine journalistischen Inhalte im Web unter der URL onetz.de. Und dort publiziert er sie hochgradig datengetrieben und personalisiert. Selbst die Homepage ist ein überwiegend individualisiertes Produkt. Die Redaktion bestückt nur noch eine Box mit vier Artikeln, die allen Nutzern präsentiert werden. Alle anderen Artikel werden nutzerindividuell per Algorithmus zusammengestellt. Von rund 8.000 täglich versendeten 'Guten Morgen Oberpfalz'-Newslettern seien kaum einmal zwei inhaltsgleich, berichtete der leitende Redakteur Thomas Webel auf dem letzten Vertriebsgipfel des BDZV im November in Köln. Die Angebote der Paywall