Inhaltepooling: Die Vision des Schickler-Chefs

Im Interview mit Horizont plädiert der Chef des Beratungsunternehmens Schickler, Rolf-Dieter Lafrenz, für personalisierte Tageszeitungen. Nicht einmal Stromanbieter würden heute noch allen Kunden das gleiche Produkt anbieten – nur Regionalzeitungen machten das noch. Stattdessen sollten Zeitungen, basierend auf den Nutzerinteressen, jedem Kunden ein anderes Produkt anbieten. So wie Youtube oder Amazon jedem Kunden ein individuell angepasstes Angebot machen. Lafrenz: "Warum sollte zum Beispiel jemand, der sich für Reisereportagen interessiert, nur einmal in der Woche eine Reisereportage lesen können? Warum nicht jeden Tag eine?" Die Kuratierung müsse dabei von "Künstlicher Intelligenz" erledigt werden. Um die dafür notwendigen Algorithmen bauen zu können, sei eine ganz neue Klassifizierung von Inhalten notwendig, die bisher noch nirgendwo praktiziert werde. "Das ist noch Zukunftsmusik, selbst in Skandinavien, wo man uns ein paar Jahre voraus ist", sagt Lafrenz. Inhaltepool, um die individuellen Interessen jedes Lesers bedienen zu können Und um auch als Lokalzeitung über ausreichend Inhalte zu verfügen und Nischeninteressen bedienen zu können, sei es notwendig, bei den Inhalten mit anderen Zeitungen zu kooperieren. Die Zeitungen sollten einen Inhaltepool aufbauen, den sie gemeinsam befüllen und nutzen können.

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