Mehr fordern fürs Fördern

Ende Dezember hat das französische Kulturministerium in einem Kommuniqué klargestellt, dass die staatlichen Hilfen für Presseverlage in Frankreich nur von Medien in Anspruch genommen werden können, die auf der Arbeit von professionellen Journalisten beruhen. Natürlich werden die Fragen, was professionelle Journalisten sind und was die Kriterien für professionellen Journalismus, zu Meinungsverschiedenheiten führen. Dass Frankreich diese Pandorabüchse öffnet, ist dennoch beneidenswert. Es ist schon sehr diskussionswürdig, welche Produkte mit einer ermäßigten Umsatzsteuer bevorteilt werden. Kriterien für direkte Hilfs-Zahlungen gehören noch kritischer hinterfragt. Mit formalistischen Argumenten gegen eine dann notwendige, zugegebenermaßen nicht unproblematische Einrichtung einer Schiedsstelle, die über die Förderungswürdigkeit einzelner Medien entscheidet, aus Angst vor den resultierenden Diskussionen und den sicher erwartbaren Einzelfall-Zweifelsfällen, nimmt man bisher lieber die Förderung journalismusfreier Trittbrettfahrer in Kauf. Seine Forderung, dass der Staat sich an den Zustellkosten für Zeitungen beteiligen soll, hat BDZV-Präsident Döpfner zum Jahresauftakt aktualisiert. Dass die in seinem Verband reichlich vertretenden Anzeigenblattverleger erwarten, dass er damit auch die Förderung weitgehend journalismus- freier Werbeblättchen zuwege bringt, gehört zum Hintergrundrauschen der plakativen Formulierung "Zeitungen sind systemrelevant für unsere Demokratie". In der Welt der Zeitschriften sieht

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